Scheiß Schule! – UND WARUM DAS COMMON-SENSE IST

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Scheiß Schule! – UND WARUM DAS COMMON-SENSE IST

Scheiß Schule! Diesen Satz hört man immer wieder von Schülerinnen. Dabei stellt sich die Frage, kann und darf Schule Spaßmachen und gibt es Alternativen für das derzeitige Bildungssystem?

Das Schulsystem ist das reinste Chaos. Nicht zu Unrecht behaupten SchülerInnen das Bildungssystem sei „scheiße“. Eine Schule sollte ein Ort sein den SchülerInnen gerne besuchen sollten und kein Ort in dem man die Minuten bis zum Unterrichtsende zählt.

Anstatt sich mit den Stärken der SchülerInnen zu befassen und diese zu fördern werden sie immer wieder mit ihren Schwächen konfrontiert. Die SchülerInnen fragt keineR. Die Möglichkeiten sich in die Mitgestaltung des Bildungsystems einzubringen sind gering. Diejenigen die schlussendlich das Bildungssystem reformieren tun dies über die Köpfe ihres Klientels hinweg. Österreich investiert viel kriegt aber relativ wenig dafür heraus, wie die letzten PISA-Studien beweisen. Zudem sind die LehrerInnen überfordert. Ist das Bildungssystem noch zu retten oder ist es dafür bereits zu spät?

Wissen – Das Kapital der Zukunft

Dank Kaiserin Maria Theresia haben wir seit 1771 die Schulpflicht für beide Geschlechter. Damals mit dem Ziel das jedeR rechnen, lesen und schreiben kann. Seitdem hat sich in Österreichs Bildungseinrichtungen vieles verändert. Heute können wir eine große Bandbreite an Unterrichtsstilen vorweisen, vom klassischen Frontalunterricht bis hin zur Waldorfmethode(auf die noch eigegangen wird). Durch welche dieser Lernmethoden jetzt der besseren Lernerfolg erzielt wird sei dahingestellt. JedeR SchülerIn hat da unterschiedliche Vorlieben au die individuell eingegangen werden muss. Leider ist dem aber nicht so. Politische Handlungen und Eisparungen wie der Stundenkürzungen und das zusammenlegen von Klassen schaden den SchülerInnen. Die LehrerInnen können nichts dafür und werden trotzdem als Sündenbocke angeprangert. Das Ergebnis dieser Einsparungen wird uns in Form des PISA-Tests serviert. Europaweit schaffen wir es nicht in die Top-Ten, was man von den skandinavischen Ländern nicht behaupten kann. Das Erfolgsrezept der Schulsysteme Skandinaviens fördert das eigenständige Erarbeiten und Erlernen des Lerstoffes. Die SchülerInnen lernen so das erlernte Wissen nicht nur reproduzierend anwenden zu können sondern auch unbekannte Problemlösungen kreativ zu behandeln. AbsolventInnen dennen nicht alles vorgekaut werden muss werden am Arbeitsmarkt bevorzugt. Fazit: Das Kapital unserer Zukunft ist nun mal die Bildung. Wir dürfen nicht leichtsinnig mit ihr umgehen. Versuchen wir doch was neues!

Waldorf,Montessori, Pestalozzi – WTF?

Die Lage in der sich das Österreichische Bildungssystem befindet ist zwar ernst jedoch nicht hoffnungslos! Es gibt viele Alternative Schulformen die sich etabliert haben und auch in der PISA Studie einen guten Schnitt erzielen. Zu den gängigsten alternativen der österreichischen Regelschulen zählen Waldorfschulen, Montessori Schulen und Pestalozzischule. Francesco Avvisati ist seit 2013 Analyst im Pisa-Team und für den Themenbereich „Problemlösung“ zuständig. Im „Standard “ vom 1. April 2014, erklärte er wie wichtig die Problemlösekompetenz bei der Pisa Studie ist und das Waldorf- und Montessori Schulen im Test besser abschneiden als es ihrer Mathematikergebnisse vermuten lassen. Avvisati vermutet dass die Unterrichtsmethoden in solchen Schulen die Problemlösekompetenz stärker fördert als die Methoden von Regelschulen. Doch wie sehen Unterrichtsmethoden einer Waldorfschule aus?

Waldorfschulen sind Gesamtschulen und werden zu 20% aus der öffentlichen Hand und zu 60-80% von Elternbeiträgen gefördert, jedoch ist das kein Kriterium für das gute abschneiden bei der Pisa Studie dabei waren nämlich die Unterrichtsmethoden entscheidend. Sie basieren auf zwei wichtigen Grundlagen, einerseits ist es der Epochenunterricht und andererseits der Versuch den Schülerinnen die Angst vom Lernen zu nehmen. Das angstfreie Lernen wird dadurch bewerkstelligt in dem das

feststellen vom Wissenstand nicht durch das klassische Benotungsmodell sichtbar gemacht wird sondern durch die korrigierten Arbeiten und den Beurteilungen welche am Ende angeführt sind. Dadurch ist das Sitzenbleiben aufgrund von schlechten Noten an Waldorfschulen nicht möglich, da es das Ziel der Beurteilungen ist den Schülerinnen und Eltern zu zeigen welches Wissen bereits erlangt und wo noch Lernbedarf besteht. Durch den Epochenunterricht wird zusätzlich versuchen sinnvolle Fächer zu Blockunterrichtsstunden zusammenzufassen um das intensivere befassen mit Themen zu ermöglichen, eine „Epoche“ in einem Fach dauert dabei etwa drei bis vier Wochen zu je zwei Stunden man Gag. Dadurch soll die Arbeit der Lehrerinnen erleichtert und die Qualität des Lernens für Schülerinnen verbessert werden. Unterrichtsmethoden an Waldorfschulen versuchen die Individualen Stärken von Schülerinnen zu fördern und ihnen zu helfen ihre sozialen Kompetenzen auszuprägen.

Resümee

So kanns nicht weiter gehen! Es wird offensichtlich vieles flasch gemacht, wie viele internationale Vergleiche zeigen. Es hat den Anschein das als würde der Mut für größere Reformen fehlen und als versuche man mittels kleiner Optimierungen eine allgemeine Verbesserung herbeizuführen. Wenn aber in ein Bildungssystem mehr als im internationalen Schnitt Investiert wird, dafür jedoch schlechter in internationalen Tests abschneidet muss spätestens dann eingesehen werden dass es sich einiges. Ändern muss.

Deswegen fordern wir:

* Ein überschaubares Bildungssystem in dem alle sich einbringen können um es mitzugestalten.

* Einen individialistischen Unterricht in dem die Bedürfnisse, Fähigkeiten, Talente und Vorlieben von allen eingeganen wird.

* Schluss mit Stundenkürzungen, Klassenzusammenlegungen und allen anderen bildungspolitischen Einsparungen

Text: Nikola Ilic und Lazar Smiljkovic
Faktorartikel: Heft 02/2015 - Seite 21-21

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