Die Identitären

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Die Identitäre Bewegung entwickelte sich zunächst 2003 in Frankreich als „Bloc Identitaire“ (bzw. heute: Génération identitaire) und ist politisch den „Neuen Rechten“ einzuordnen. Sie selbst bezeichnen sich jedoch als weder links noch rechts, weder rassistisch noch antisemitisch, haben mit den rechtsextremen Gruppierungen allerdings vieles gemeinsam. Zu nennen wären unter anderem ihre Ablehnung von

Multikulturalismus, Massenzuwanderung und Islamisierung in Europa, die Aufrechterhaltung einer nationalen „Identität“ und der Fokus auf Rasse und Volk. Man kann sagen, dass die Identitäre Bewegung ihre Wurzeln in der rechtsextremen Front National in Frankreich hat und daher nicht als harmlos einzustufen ist. Das Symbol der Gruppierung ist das Lambda. Anhänger der Identitären sind in erster Linie Jugendliche bzw. junge Erwachsene, welche vor allem über das Internet weltweite Verbreitung erlangt haben.

Auch in Österreich bildete sich 2012 die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) heraus, welche sich vor allem aus Mitgliedern der „Wiener Identitären Richtung“ (W.I.R.) und anderen kleineren Ortsgruppen zusammenschloss. Ziel war die Erhaltung der Österreichischen Identität und als Sprachrohr für das „echte, wahre Österreich“ zu fungieren.

Am Samstag dem 17. Mai 2014 demonstrierten die Identitären in Wien auf der Mariahilferstraße, da die EU angeblich „Völker und Kulturen zerstört und Europa mit Fremden überflutet“. Natürlich fand auch hier eine linke Gegendemonstration der „Offensive gegen rechts“ statt. Gegen 11.00 Uhr versammelten sich etwa 400 Mitglieder linker Organisationen, mitunter auch Mitglieder der SJ Wien, auf dem Christian-Broda-Platz. Ziel dieser Gegendemonstration war es, die Demonstration der Identitären, welche um 13.00 Uhr stattfand und nur 100 DemonstrantInnen umfasste, zu blockieren. Ebenso anwesend waren mehrere hundert PolizistInnen, Polizeihubschrauber, Polizeihunde und die WEGA. Bei dieser Demo wurde schnell offensichtlich, auf wessen Seite die Polizei stand: nämlich auf Seiten der Identitären. Während diese trotz mehrfacher Wiederbetätigung in Form von Hitlergrüßen von Polizeiangriffen verschont blieben, wurden mehrere linke DemonstrantInnen massiver Polizeigewalt und willkürlichen Verhaftungen ausgesetzt. Es kam unter anderem zum Einsatz von Pfefferspray, Tränengas und körperlicher Gewalt. Folge davon waren mehrere Verletzte, ambulante Behandlungen und die vorläufige Festnahme von 37 DemonstrantInnen aufgrund des Verdachts auf Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Störung einer Versammlung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Die Gegendemonstration begrüßte jedoch einen großen Erfolg, indem die Identitären nicht ihre geplante Route einhalten konnten und ein starkes Zeichen in Richtung Antifaschismus gesetzt werden konnte. In diesem Sinne: No pasaran!